Ich wache um halb 9 auf in meinem von der Klimaanlage nun eiskalten Motelzimmer. Der erste Tag in der Neuen Welt.Das Ziel des Tage: Erst mal n Appartment oder sowas finden. Also mache ich mich auf die Suche nach nem Internet Cafe, wo ich n bisschen rumsurfen kann und mir Anzeigen anschauen kann. Ich frage also n paar Leute und sie empfehlen mir Starbucks. Nach halbstündiger Suche geh ich an nem Cafe (Hookah Lounge) vorbei und sehe, dass sie Internet haben. Natürlich bin ich da dann direkt rein und es war Die Entscheidung des Tages. Der Typ an der Bar, Paulie gibt mir n paar Tipps und sie erlauben meinen Kram dort zu verstauen über den Tag hinweg, während ich nach Wohnungen suche… Also bringe ich meine Sachen dahin (n netter Mann hat mich in der Hitze mit meinen Taschen gesehn, Mitleid gehabt und mich schließlich vorm Cafe abgesetzt) und suche n bisschen weiter im Internet. Während ner Zigarettenpause lerne ich Sabit kennen (man darf hier sogar auf der Strasse rauchen, nur nicht in Restaurants und Bars, wird wohl nix mit m aufhören) , auch n Student in Tucson, mit dem ich sofort ins Gespräch komme. Er is n ziemlich krasser Typ, studiert Psychologie im letzten Undergrad. Jahr, spricht fünf Sprachen, ist halb deutscher, halb kroatischer Herkunft und ist nach dem Krieg am Balkan vor 8 Jahren in die USA immigriert. So lass ich mir von ihm auch n paar Tipps wg. Wohnung und sowas geben und geh danach n paar Appartments besichtigen. Bei 35 Grad Mittagshitze schon n schweisstreibendes Unterfangen. Leider ist beim ersten Versuch nur n Angebot in nem Appartmentcomplex rumgekommen, der aber viel zu teuer für mich is, ausserdem hab ich mir ne amerikanische Simkarte für mein Handy besorgt… Wieder zurück im Cafe sitz ich mit Sabit gemütlich unterm Sonnenschirm und qualme eine Zigarette nach ner der anderen. Er stellt mir ziemlich viele Leute vor, die vorbeikommen und sich kurz zu uns setzen… Alle sind wirklich freundlich, obwohl so n bisschen das Klischee der Oberflächlichkeit durchschlägt, aber es is cool, schon am ersten Tag mit so vielen Leuten in Kontakt zu kommen. Das mit dem Englisch klappt auch einigermaßen, ich hab zwar bei einigen Sachen noch so meine Probleme und drück mich wahrscheinlich manchmal schlimmer aus als n fünfjähriges Kind, das gerade das Schnapsglas seines Vaters geext hat, als er mal nicht hingesehn hat, aber es funktioniert irgendwie…. Irgendwann fragt er mich dann, was ich so am Abend mache und, schwupps, habe ich eine Einladung zu meiner ersten Houseparty…gleich am ersten Abend! Ich telefoniere noch n bisschen in der Gegend rum und es kommt nix dabei raus, also denk ich mir, gehste mal in die Uni und stellst Dich mal den Leuten da vor, es sollen ja auch einige Deutsche am Institut sein (es gibt auch nen Prof. aus Stuggi da)…
Die Uni hier is wirklich der Hammer, überall Golfrasen, darauf wachsen Palmen und Kakteen. Die Gebäude sind alle mit roten Backsteinen gebaut und wirklich der Hammer. Der Campus ist in jeder Richtung ungefähr ne Meile lang und einfach atemberaubend schön, egal wo man hinsieht (ca. 35000 Studenten, Tucson hat insgesamt 520.000 Einwohner, ungefähr 800.000 - 1.000.000 Einwohner im Großraum Tucson)… Nach einiger Zeit hab ich dann auch mein Department gefunden, das AME ( Dept. For Aerospace and Mechanical Engineering). Dort treffe ich doch tatsächlich auf jem. in meinem Semster, der schon ne Woche vorher angekommen ist. Er gibt mir also die Nummer von Boris, einem Diplomanden, der gerade Nico und Carsten, zwei Kommilitionen von mir (insgesamt sind wir zu fünft hier: Carsten, Nico, Steffen und Robert) vom Flughafen abholt (die 25$ hätte ich mir auch sparen können), ich rufe ihn an und bietet mir an bei ihm zu wohnen mit den anderen, bis ich was gefunden hab.
Bei ihm angekommen treffe ich nun auch Nico und Carsten,die totmüde vom Flug sind. Sie wollen schon früh ins Bett während ich mich mental darauf vorbereite, den Amerikanern auf der Party zu zeigen wie man 20 Bier ext und dabei trotzdem noch anregende Diskussionen über die Weltpolitik führen kann… (der Autor kann für die quantitative Richtigkeit seiner Aussage nicht garantieren, es könnten auch n paar weniger Bier gewesen sein)
Naja, erst schien sich die amerikanische Oberflächlichkeit so n bisschen zu bestätigen, als dann der verabredete Anruf von Sabit um 9 nicht kam, allerdings kam er dann um 10 und ne halbe Stunde später waren wir, also er, Jeff ein Freund von ihm, Katja, die noch minderjährige Bardame ausm Cafe, die er unbedingt an dem Abend klarmachen wollte und meine Wenigkeit unterwegs zur Party mit seinem Auto… Auf der Houseparty gabs dann wie erwartet Wasserbier und etwas, das sie Junglejuice nannten, so was wie Bowle bei uns. Das hat dann ordentlich reingeknallt… Die Party war ganz in Ordnung, bin mit ner Menge Leute ins Gespräch gekommen, war ja „the guy that just arrived from Germany“ War fast wie ne Party daheim, nur das alle weniger vertragen haben und das die Party nachher im Jacuzi hinterm Haus geendet is …. (Achso, Sabit hat die Kleine nicht klargemacht, sie lag nachher aufm Sofa, nachdem sie sich ausgekotzt hatte…). Bin dann von Jeff nach Hause gefahren worden, da Sabit nem Typen im Jacuzi schöne Augen gemacht hatte (er sagte am nächsten Tag zu mir: „You know, I’m bi…“) Naja, jeder wie er will. Ich war auf jeden Fall bedient und die politischen Diskussionen warn zum Schluss, dank jungle juice, doch nicht mehr drin.
1 Kommentar:
ja ich schließ mich rocco unbekannter weise an... mehr bilder und weniger text... für die anschaulichkeit, weißte ;-) (nicht, dass wir lesefaul wären... *grins*) ansonsten klingt alles ja ziemlich roger... blog ist also im großen und ganzen erstmal durch die qualitätskontrolle durch und ich guck öfters mal rein
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