
Samstag, September 09, 2006
Dienstag, September 05, 2006
Donnerstag, August 10, 2006
Heut war n eher langweiliger Tag. Zweiter "Orientation"-Tag. Alles nur Organisationskram und n komisches Rollenspiel. Ein Kerl war sogar so langweilig (er hat nen Vortrag gehalten, wie man sich in den amerikanischen classes so verhält...tzzz,pünklichkeit und so kram...)
War n ziemlich hibbeliger Kerl, der is dauernd von einem Ende seiner "Bühne" zum anderen gerannt und wir habe n angefangen zu Überlegen, wievieleMeter der wohl in seinen 45 Minuten zurücklegt. Unsere höchst wissenschaftliche Herangehensweise hat uns zu folgendem Ergebnis gebracht: Nach, dem Gesetz der grossen Zahlen genügenden, Stoppuhrmessung hat er für eine Runde 10 Sekunden (Frequenz: 10 hoch -1 Hertz) gebraucht. Er absolviert also in einer Dreiviertelstunde 10*6*45=270 Runden.Faszinierend! Aber es geht weiter: Wir haben uns natürlich die Frage gestellt: Kann das die tägliche Runde joggen ersetzen? Also versuchten wir die Distanz abzuschätzen, wir nahmen also als Referenz seinen Schreibtisch (2m ) und konnten so die Distanz abschätzen (4m ), die er in einer Richtung geht. So kamen wir also zu dem Ergebnis: 2*4m*270 Runden=2160m. Also hat er erst nach 3 Vorlesungen seinen Frühsport wettgemacht. Auch ne Erkenntnis. So geil war die Vorlesung.

Wir sind dann noch mit den andern Essen gegangen,wobei diverse Leute probierten, wieviel Essen man sich mit einem Mal in den Hals schieben konnten. Naja, man kann sich ja auch an den kleinen Dingen des Lebens erfreuen.
Jetzt sitz ich, nach div. Organisationskram wieder im Cafe... Wenn heut abend noch was geht, folgts als Nachtrag ;-)
Achso, wir haben gestern schon unsere erste "Outdoor"Aktivität festgemacht. Jeff, ein Freund von Sabit (der Quotenamerikaner von gestern abend ;-) hat vorgeschlagen noch bevor die Vorlesungszeit beginnt zum Salt-River zu fahren, der etwa ne Autostunde nördlich von Tucson liegt. Dort kann man campen und so ne Art Rafting betreiben. Is n bisschen n Extremsport. Also konkret legt man sich auf ne Art Gummiring, bindet die zusammen und hat in der Mitte nen Ring, der als Bierdepot dient. So lässt man sich 3 Stunden den Fluss runtertreiben und versucht das Bierdepot zu leeren. Hört sich nach ner Menge Arbeit an, aber man is sich ja schließlich für nix zu schade....
So long,
Miffi
Mittwoch, August 09, 2006

Die Wolken über Tucson zogen sich blitzschnell zusammen, so dass es innerhalb kürzester Zeit stockdunkel war. Blitze von unglaublicher Länge durchzogen den Himmel und schlugen in der Umgebung ein, der Donner darauf war von so unglaublicher Intensität, dass man denken musste, man sei direkt getroffen worden. Und dann kam der Regen... In Tucson fällt pro Jahr nur so ungefähr n halber Meter Regen, aber das ziemlich konzentriert, so dass innerhalb von Minuten Wassermassen die Straßen entlangschossen und der Wind durch die Gassen fegte.
Die Stadtplaner von Tucson müssen wohl unglaublich schlaue Menschen gewesen sein, sie müssen wohl das Potential der Stadt als Wasserpark und Touristenattraktion früh geahnt haben, da sie die Stadt,inmitten von Bergen in einem Tal liegend, nicht mit einer Kanalisation ausgestattet haben. So kann das Wasser nicht abfließen und bahnt sich seinen Weg durch die Häuserschluchten... Innerhalb von Minuten haben sich so mit dem Auto undurchfahrbare Seen (bestimmt nen halben Meter tief...) gebildet, die nur von waghalsigen Monstertruckfahrern durchquert werden können.
Hab dann natürlich auch n paar Fotos geschossen,als es schon bisschen stiller draussen war. Allerdings sind die eher bescheiden ausgefallen. Naja, mit n bisschen Fantasie kann man sich die reflektierenden Flächen als Wasserpfützen vorstellen, die ganze Strasse vorm Cafe war n See. (Zumindest n kleiner;-)

Also, nix mit Pool.... Bin dann nachher Gott sei Dank noch von nem Bekannten nach Hause gefahrn worden.
Heute fingen dann die Orientation days mit einem Vortrag des Vize-Präsidenten der Uni an. American style kann ich da nur sagen. Er hat uns in den Himmel gelobt noch und nöcher, da durfte man garnicht bei allem zuhören, weil man ansonsten mit einem riesigen Ego die Veranstaltung verlassen hat. Alles in allem muss man aber sagen, dass man in den USA Studenten ganz anders sieht als bei uns in good old Europe. Hier wird man als (zahlender) Dienstleistungsempfänger wie ein hoher Gast hofiert, während einem das bei uns eher weniger passiert, man sich manchmal schon eher auf seine Matrikelnummer reduziert sieht.
Die Veranstaltung gliederte sich in mehrere Teile, von denen einer der ersten auch ein "Introducing" Teil war, bei dem sich die Studenten nationenweise vorstellen. So über den Daumen gepeilt sind es ungefähr 200 Graduate-Studenten gewesen, die ausm Ausland angereist sind. Es waren ziemlich viele verschiedene Nationen dabei, teilweise sehr exotisch.Die Mehrheit stellten allerdings Inder und Chinesen (zusammen etwa 2/3). Natürlich, wie kann das anders sein. Danach folgte n ganzer Haufen organisatorischer Kram, der hier aber nicht wirklich erwähnenswert is...Also in Sachen Bürokratie stehn uns die Amis in nix nach...
Natürlich haben wir über den Tag ne ganze Menge Leute kennengelernt, da musste man doch direkt die Chance nutzen abends einen ballern zu gehn. So sind wir in ner Art Pub gewesen und da gabs wirklich gutes (ausnahmsweise) amerikanisches Bier. Dat war dann der richtige Ort zum Kennenlernen. Wir waren zwar in der Mehrheit Deutsche da, aber es waren auch n paar Dänen vertreten, n stiller Franzose, ne Neuseeländerin und n Quotenamerikaner. Alles in allem ne ganz coole Truppe. Und nachher ziemlich betrunken. Naja, das war der erste Uni-Abend. So kann es weitergehn.
Dienstag, August 08, 2006
Also hatte ich heute nix anderes zu tun als den Blog online zu setzen und mit diesem Programm hier zu kämpfen.
Denke mal, jetzt werd ich gleich erstmal n paar fette Steaks und ne Pallette Wasserbier einkaufen gehn und dann gehts ab in den Pool, man muss sich ja schließlich auch vom rumchillen mal entspannen können. ;-)
Morgen gehts dann mit den Introduction days an der Uni los. Bin mal gespannt, was da so abgeht...
Montag, August 07, 2006


Wie ihr seht bin ich nicht so der Mega-Fotograph,aber ich hoffe die Bilder vermitteln Euch n bisschen was von der Gegend hier...
Sooo, am Ende des Tages war nochmal Umziehen angesagt, da ich Boris nicht noch n paar Tage aufn Wecker fallen wollte...Also auf gings in Carstens und Nicos neue Hütte, wo s erstmal n Sprung in den Pool, Bier und gutes deutsches Essen gab... Spaghetti mit Tomatensoße ;-)
Sonntag, August 06, 2006
Wir vier aus Boris Wohnung sind heute alle zusammen zu ner mall gegangen und haben n paar Sachen besorgt, Carsten und Nico haben sich bei Wall Mart Fahrräder besorgt, von denen Carsten seins 2mal umtauschen musste nach n paar Hundert Metern, weil irgendwas kaputtgegangen war (Reifenplatzer, Umlenkzahnrad am Ritzel kaputt…) Quality made in USA! Kein Wunder, dass mittlerweile europäische und asiatische Autos fahrn... Ich bin mal wieder fürn paar Stunden im Cafe gewesen, hab den Vertrag für die Wohnung unterschrieben und erfahren, dass ich anstatt wie vereinbart den nächsten Montag erst ne Woche später oder so einziehen kann… YippieYeah, so n Kack…. Abends sind dann Carsten und Nico von nem Mädel mit nem riesigen Pickup abgeholt worden, die Tochter der Besitzerin des Hauses, das sie gemietet haben und dahin gefahren worden. Hier scheinen wohl Frauen nicht so sehr auf Kleinwagen, sondern auf Monstertrucks abzufahren. Den Abend haben Boris und ich dann, nur noch zu zweit in seinem 12 qm Appartement, mit Biertrinken im Pool ausklingen lassen. Allerdings is uns dann schnell die Lust am Pool vergangen, da irgendwann ein etwas korpulenteres Päarchen in den Pool gestiegen ist und dann, einander körperlich sehr nah , anfingen zu stöhnen...Na Prost Mahlzeit,hoffentlich is genug Chlor im Pool...
Samstag, August 05, 2006
Der „Hangover Tag“: Nico und Carsten sind an diesem Tag sehr aktiv gewesen in Sachen Wohnungssuche, ich hab s auch nochmal bei nem Appartement Komplex, der mir preislich und auch von der Einrichtung besser gefallen hat, versucht. Da ich so ziemlich keine Lust mehr hatte weiterzusuchen, hab ich denen dann auch Sonntag zugesagt. (Carsten und Nico haben Sonntag einem Zwei-Personen Haus, das sie Freitag besichtigt haben, zugesagt) Das Appartment an sich is ganz funktional, sogar n bisschen schön, in dem Komplex is, wie fast überall hier n Pool und ich hoffe nur noch, dass ich einigermaßen vernünftige Mitbewohner habe, denn ich wohne in ner Vierer-WG. Eigentlich wollte ich nicht irgendwo unterschreiben, ohne einen von den Mitbewohnern zu sehn, aber naja, ich war s leid zu suchen … Die Appartments liegen so 15 Gehminuten von der Uni weg und genauso weit von meinem Cafe ;-), wo ich an diesem Tag natürlich auch wieder einige Stunden gewesen bin… Ansonsten gabs Samstag nichts wirklich besonderes. Der Abend war eher kurz, Carsten und ich sind noch schnell bei Boris in den Pool gehüpft und haben n paar Bier leergemacht (wir wohnen wie gesagt alle drei übergangsweise bei Boris). So konnte ich dann ruhig auf der Couch einschlafen.
Freitag, August 04, 2006
Ich wache um halb 9 auf in meinem von der Klimaanlage nun eiskalten Motelzimmer. Der erste Tag in der Neuen Welt.Das Ziel des Tage: Erst mal n Appartment oder sowas finden. Also mache ich mich auf die Suche nach nem Internet Cafe, wo ich n bisschen rumsurfen kann und mir Anzeigen anschauen kann. Ich frage also n paar Leute und sie empfehlen mir Starbucks. Nach halbstündiger Suche geh ich an nem Cafe (Hookah Lounge) vorbei und sehe, dass sie Internet haben. Natürlich bin ich da dann direkt rein und es war Die Entscheidung des Tages. Der Typ an der Bar, Paulie gibt mir n paar Tipps und sie erlauben meinen Kram dort zu verstauen über den Tag hinweg, während ich nach Wohnungen suche… Also bringe ich meine Sachen dahin (n netter Mann hat mich in der Hitze mit meinen Taschen gesehn, Mitleid gehabt und mich schließlich vorm Cafe abgesetzt) und suche n bisschen weiter im Internet. Während ner Zigarettenpause lerne ich Sabit kennen (man darf hier sogar auf der Strasse rauchen, nur nicht in Restaurants und Bars, wird wohl nix mit m aufhören) , auch n Student in Tucson, mit dem ich sofort ins Gespräch komme. Er is n ziemlich krasser Typ, studiert Psychologie im letzten Undergrad. Jahr, spricht fünf Sprachen, ist halb deutscher, halb kroatischer Herkunft und ist nach dem Krieg am Balkan vor 8 Jahren in die USA immigriert. So lass ich mir von ihm auch n paar Tipps wg. Wohnung und sowas geben und geh danach n paar Appartments besichtigen. Bei 35 Grad Mittagshitze schon n schweisstreibendes Unterfangen. Leider ist beim ersten Versuch nur n Angebot in nem Appartmentcomplex rumgekommen, der aber viel zu teuer für mich is, ausserdem hab ich mir ne amerikanische Simkarte für mein Handy besorgt… Wieder zurück im Cafe sitz ich mit Sabit gemütlich unterm Sonnenschirm und qualme eine Zigarette nach ner der anderen. Er stellt mir ziemlich viele Leute vor, die vorbeikommen und sich kurz zu uns setzen… Alle sind wirklich freundlich, obwohl so n bisschen das Klischee der Oberflächlichkeit durchschlägt, aber es is cool, schon am ersten Tag mit so vielen Leuten in Kontakt zu kommen. Das mit dem Englisch klappt auch einigermaßen, ich hab zwar bei einigen Sachen noch so meine Probleme und drück mich wahrscheinlich manchmal schlimmer aus als n fünfjähriges Kind, das gerade das Schnapsglas seines Vaters geext hat, als er mal nicht hingesehn hat, aber es funktioniert irgendwie…. Irgendwann fragt er mich dann, was ich so am Abend mache und, schwupps, habe ich eine Einladung zu meiner ersten Houseparty…gleich am ersten Abend! Ich telefoniere noch n bisschen in der Gegend rum und es kommt nix dabei raus, also denk ich mir, gehste mal in die Uni und stellst Dich mal den Leuten da vor, es sollen ja auch einige Deutsche am Institut sein (es gibt auch nen Prof. aus Stuggi da)…
Die Uni hier is wirklich der Hammer, überall Golfrasen, darauf wachsen Palmen und Kakteen. Die Gebäude sind alle mit roten Backsteinen gebaut und wirklich der Hammer. Der Campus ist in jeder Richtung ungefähr ne Meile lang und einfach atemberaubend schön, egal wo man hinsieht (ca. 35000 Studenten, Tucson hat insgesamt 520.000 Einwohner, ungefähr 800.000 - 1.000.000 Einwohner im Großraum Tucson)… Nach einiger Zeit hab ich dann auch mein Department gefunden, das AME ( Dept. For Aerospace and Mechanical Engineering). Dort treffe ich doch tatsächlich auf jem. in meinem Semster, der schon ne Woche vorher angekommen ist. Er gibt mir also die Nummer von Boris, einem Diplomanden, der gerade Nico und Carsten, zwei Kommilitionen von mir (insgesamt sind wir zu fünft hier: Carsten, Nico, Steffen und Robert) vom Flughafen abholt (die 25$ hätte ich mir auch sparen können), ich rufe ihn an und bietet mir an bei ihm zu wohnen mit den anderen, bis ich was gefunden hab.
Bei ihm angekommen treffe ich nun auch Nico und Carsten,die totmüde vom Flug sind. Sie wollen schon früh ins Bett während ich mich mental darauf vorbereite, den Amerikanern auf der Party zu zeigen wie man 20 Bier ext und dabei trotzdem noch anregende Diskussionen über die Weltpolitik führen kann… (der Autor kann für die quantitative Richtigkeit seiner Aussage nicht garantieren, es könnten auch n paar weniger Bier gewesen sein)
Naja, erst schien sich die amerikanische Oberflächlichkeit so n bisschen zu bestätigen, als dann der verabredete Anruf von Sabit um 9 nicht kam, allerdings kam er dann um 10 und ne halbe Stunde später waren wir, also er, Jeff ein Freund von ihm, Katja, die noch minderjährige Bardame ausm Cafe, die er unbedingt an dem Abend klarmachen wollte und meine Wenigkeit unterwegs zur Party mit seinem Auto… Auf der Houseparty gabs dann wie erwartet Wasserbier und etwas, das sie Junglejuice nannten, so was wie Bowle bei uns. Das hat dann ordentlich reingeknallt… Die Party war ganz in Ordnung, bin mit ner Menge Leute ins Gespräch gekommen, war ja „the guy that just arrived from Germany“ War fast wie ne Party daheim, nur das alle weniger vertragen haben und das die Party nachher im Jacuzi hinterm Haus geendet is …. (Achso, Sabit hat die Kleine nicht klargemacht, sie lag nachher aufm Sofa, nachdem sie sich ausgekotzt hatte…). Bin dann von Jeff nach Hause gefahren worden, da Sabit nem Typen im Jacuzi schöne Augen gemacht hatte (er sagte am nächsten Tag zu mir: „You know, I’m bi…“) Naja, jeder wie er will. Ich war auf jeden Fall bedient und die politischen Diskussionen warn zum Schluss, dank jungle juice, doch nicht mehr drin.
Donnerstag, August 03, 2006
Wir, also meine Eltern, mein Bruder und ich sind um kurz nach 8 Uhr morgens in Frankfurt angekommen, meine Mutter ist schon n bisschen in wehmütiger Abschiedsstimmung, während ich mal wieder überlege, ob ich wirklich 2 mal 20 Kilo Gepäck mitnehmen darf. Bin mir mal wieder nicht wirklich sicher. Hab s nur von nem anderen gehört, der auch weg geht, hätte das vorher vielleicht mal nachschauen sollen. Wie das Leben so spielt, war das Glück mir natürlich wieder mal hold. Hatte doch richtig gehört. Die Krise hat sich, Gott sei Dank für Mr.Krisenmanager (danke an Inga für den Namen ;-) mal wieder von selbst geklärt… Nach der Gepäckabgabe noch mal kurz was essen, dann geht’s ab durch den Sicherheitscheck in Richtung Terminal. Meine Eltern und mein Bruder winken mir ungefähr 37 mal zu und ich zurück, während ich noch in Sichtweite bin und schließlich in der Masse verschwinde. Meine Mutter hatte schon auf m Hinweg angekündigt, dass sie wohl auf m Rückweg n paar Taschentücher brauchen würde. Ich werd die drei vermissen, das wird das erste Weihnachten ohne meine Eltern. Irgendwie komisch…
Der Flug hierhin war wirklich krass, 9 Stunden im Flugzeug auf der ersten Etappe waren schon wirklich anstrengend, eingepfercht wie im Hühnerkäfig, hatte ich wenigstens nen Fensterplatz und konnte die Aussicht genießen. War schon n komisches Gefühl aus dem Fenster die Westspitze Irlands zu sehn und sich bewusst zu machen: Jetzt kommt für einiger tausend Kilometer nur noch Wasser, Du bist unterwegs… Allerdings muss ich sagen, so ne richtige Aufregung wars nicht … Hatte ganz nette Sitznachbarn, zwei Piloten von der Bundeswehr, die zu irgendner Fortbildung unterwegs waren. Der eine sah aus wie Mr.Burns von den Simpsons (Nase, Zähne, allerdings mit Pornobalken über der Oberlippe ;-). Es hat sich ausserdem mal wieder gezeigt, dass nicht alle Klischees stimmen. Ich habe auf dem Flug eigentlich mit Stewardessen gerechnet, voller heissblütiger Schönheit, die knapp bekleidet den Gang wie auf einem Catwalk entlang stolzierend sämtliche Flugbegleiterinnen Klischees bedienen….Tja, weit gefehlt, stattdessen wurde ich abwechselnd von einer korpulenten alten Dame mit Bürstenhaarschnitt, die sich nur so durch engen Gängen quetschen musste, einem (vermutlich homosexuellen) Steward und einer weiteren, übertrieben freundlichen Stewardess bedient, die wahrscheinlich vor nem Vierteljahrhundert irgendwann mal Highschool-Abschlussballkönigin in ihrer Heimatstadt irgendwo in Kansas war. …
In Atlanta hatte ich dann fünf Stunden Aufenthalt (theoretisch, da ich ungefähr zwei Stunden in der Schlange der Einwanderungsbehörde anstand). Nachdem ich dort sämtliche Sicherheitsüberprüfungen überstanden hatte (vier an der Zahl, aber sehr effizient: Das Mädel, mit dem ich mich in der Schlange vorher unterhalten hatte, wurde in das Zoll-Büro gebeten und dort 10 min. verhört, weil sie zwölf Rittersport Schokoladen nicht als zu verzollende Güter angegeben hatte), lungerte ich nun im Terminal rum und ging ab und zu eine in der überfüllten Raucherzone rauchen, wo ich auf die erste Prise Amerika traf, wie z.B. drei 18 jährige Soldaten, die sich nur drauf freuten, das anstehende einmonatige Training in Kalifornien möglichst gut zu absolvieren und dann im Einsatz was von der Welt zu sehen. Sprich: Einsatzziel Irak …
Der zweite Flug von Atlanta nach Tucson dauerte dann nochmal 2 einhalb Stunden, die relativ schnell vergingen, da ich zum einen nette Gesellschaft hatte von einem netten Mann aus Tucson, zum anderen hab ich ziemlich lange, von dem langen Flug und den ersten Eindrücken ermüdet, den Sitz vollsabbernd, geschlafen…
Ankunft in Tucson, kurz nach 21 Uhr, es ist schon dunkel: Zuhause sind es jetzt 6 Uhr morgens, ich bin jetzt seit fast 24 Stunden auf den Beinen. Aber Mr.Krisenmanagement hält mich mal wieder in Atem, da ich noch keine Unterkunft für die Nacht habe. Also Kofferaufsammeln und ab an irgendnen Infostand. Bei Aufnehmen der Koffer treffe ich auf nen ungefähr 2,20 großen Afrikaner,er erzählt mir, dass er irgendwas mit Agrartechnik in Tucson studieren will. Wie er gerade nach Tucson kommt? – Basketballstipendium…stimmt, wir sind ja in den USA.
So, hab n Transfer in die Stadt gefunden, der nette Herr an der Rezeption hat mir sogar noch n nettes Motel rausgesucht. Also ab in die mit 25 grad noch recht milde, wie mir gesagt worden ist, Abendluft. Wir fahren los, überall sind 4 spurige Strassen, riesige Geländewagen mit donnernden Motoren fahren an mir vorbei. Ich komm mir kurz so vor wie in Walker, Texasranger (mit Chuck Norris). Die Amerikaner fahren also wirklich solche Karren ( nicht ausschließlich, man sieht ne Menge hässlicher kleiner japanischer Karren).
Ankunft am Motel, nach ner 20 minütigen Fahrt. Auf der Karte sahen die Distanzen irgendwie kleiner aus… Das Chuck Norris Bild wandelt sich in ein From Dusk till Dawn Bild, (natürlich ohne Blut und Vampire) als ich das Motelzimmer betrete. Zwei Doppelbetten, muffiger Geruch, so scheint wohl jedes Motelzimmer sich zu präsentiern. Danach bin ich n bisschen die Gegend erkunden gegangen, hab noch n Burgermenü inner Kneipe gegessen ( das war soviel, das noch nicht mal ich s gepackt habe ) War n bisschen komischer Schuppen, es lief Countrymusic und irgendwann stand ein sichtilich betrunkener Mann auf (schien n Indianer zu sein) und fing mit der rustikalen mittvierziger Bedienung an zu tanzen… Nach dem Burger war ich dann so hundemüde, dass ich dann um eins einfach ins Bett gefallen war um zu schlafen. War ja auch schließlich 27 Stunden wach.